Zu Beginn des 20. Jhd. gab es in Wieck vier Windmühlen. 1920 bezog Rudolf Scheffler zusammen mit seiner Frau eine von diesen. Sie bauten die Mühle zu einem Studio mit Wohnbereich um. Den Innenraum der Mühle gestaltete der Künstler mit aufwendigen Wandmalereien aus der nordischen Sagenwelt und schaffte so ein einzigartiges Kunstwerk. Die Deckenmalereien sind heute leider verschwunden.

Rudolf Scheffler – Die Stationen seines Lebens

Rudolf Scheffler wurde 1844 in Zwickau geboren. Für seine Ausbildung ging er an die renommierte Kunstakademie in Dresden. Dort war er u.a. ein Schüler von Hermann Prell (1854-1922 – bekannt vor allem für seine Monumentalmalerei. Viele seiner Werke wurden Ende des II. Weltkrieges in Berlin und Dresden zerstört). Rudolf Scheffler stellte in Dresden mit Hilfe des sächsischen Kunstvereins auf den Brühlschen Terrassen (Dresden) erste Werke aus.

Nach seinem Aufenthalt in Wieck wanderte Scheffler 1924 in die USA aus. Dort betrieb er zunächst ein Atelier in Brooklyn/ New York, bevor ihn sein Weg weiter nach Old Lynne in Connecticut führte. Dort wirkte er an der Seite von lokalen Impressionisten, wie William Chadwick, Wilson Irvine, Ernest Albert, Chauncey Ryder oder William Robinson.

Etwa zehn Jahre (1935) nach seiner Immigration kam Scheffler ein letztes Mal nach Wieck auf den Darß. 1975 verstarb Rudolf Scheffler in Old Lynne. Sein Werk umfasst neben Ölgemälden, Radierungen und Zeichnungen auch Mosaike und Kirchenfenster. Ein von ihm gestalteten Fenster befindet sich heute in der St. Augustine Church (Larchmont, New York).

1989 wurde Rudolf Scheffler im Florence Griswold Museum/ Old Lynne eine Ausstellung gewidmet. Zu diesem Anlass veröffentlichte Peter H. Falk in Zusammenarbeit mit dem Museum eine Biografie und Werkschau.