Die Seebrücke Zingst ragt 270 Meter in die Ostsee hinein und ist seit 1993 ein prominentes Wahrzeichen des Seeheilbades. Am Kopf der Brücke befinden sich einige Bänke, Fernrohre und seit 2013 ist dort eine Tauchgondel fest installiert. Bei gutem Wetter reicht die Sicht von der Seebrücke bis zur Insel Hiddensee.

Auf und an der Seebrücke des Ostseeheilbades Zingst befinden sich viele Cafés, Restaurants, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten. Am Strand, in unmittelbarer Nähe der Brücke, können außerdem Strandkörbe gemietet werden. Besonders in der Hauptsaison finden an der Zingster Seebrücke viele Live-Konzerte oder auch Tanzworkshops statt. Ein Blick in den Veranstaltungskalender lohnt sich.

Tipp: Wer dem Trubel rund um die Seebrücke Zingst auch mal entfliehen möchte, geht einfach einige Schritte weiter den Strand entlang. Dort findet ihr am Abend oftmals Musiker mit einer Gitarre. Dazu noch eine Picknick-Decke, eine gute Flasche Wein und der Abend ist perfekt. Anschließend den Müll natürlich nicht vergessen! Noch mehr Urlaubstipps und Ausflüge rund um Zingst findet ihr hier.

Von der „Blauen Stunde“ bis zur Nachtfotografie – die Seebrücke Zingst als Fotomotiv

Nicht nur zum mittlerweile weltberühmten Zingster Fotofestival „Horizonte“ tummeln sich, auf der Jagd nach dem schönsten Foto, rund um die Seebrücke Profi- und Hobbyfotografen: Vom glitzernden Meerspiegel bis hin zu den spektakulären Landeanflügen seltener Seeadler, finden sich dort zu jeder Tages- und Jahreszeit tolle Fotomotive. Und auch auf der Seebrücke selbst könnt ihr etliche Kunstwerke entdecken: Einige sind offensichtlich für alle zu sehen, andere sind etwas versteckt in das Holz gearbeitet.

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Am Abend sammeln sich die Leute am Strand, um den Sonnenuntergang zu zelebrieren.

Am Abend reißt der farbintensive Sonnenuntergang am Zingster Strand Beobachter oftmals zu einem Applaus als Dank für die Show hin. Und auch zur blauen Stunde, der kurze Moment nach Sonnenuntergang und vor Eintritt der Dunkelheit, könnt ihr auf Fotos mit einem spektakulären Hintergrund hoffen. Bei Nacht lassen sich zusammen mit einem Stativ düster-schöne Bilder schießen. Wie ihr eure Kamera richtig einstellt, mit ein paar Taschenlampen tolle Effekte kreiert und mit Licht malt, findet ihr hier: „Nachtfotografie – Schritt für Schritt erklärt“.

Foto-Tipp: Es mag zunächst etwas banal klingen, doch das wichtigste rund um Fotos auf denen das Meer als Haupt- oder Hintergrundmotiv zu sehen ist, ist der Horizont. Achtet unbedingt bei euren Bildern darauf, dass der Horizont gerade ist und das Meer nicht zu einer Seite hin „ausläuft“. Weitere Tipps für tolle Fotos findet ihr hier.

Mit der Zingster Tauchgondel ab auf den Meeresgrund

Am Ende der Seebrücke ist seit 2013 die Tauchgondel Zingst fest installiert. Sie unternimmt mit ihren Besuchern mehrfach täglich eine rund halbstündige Tauchfahrt auf den Grund der Ostsee. In ihr finden maximal 30 Personen Platz. Die Karten kosten für Erwachsene 8 Euro, für Kinder 5 Euro und für Schüler & Studenten 6 Euro. Größere Gruppen sollten sich vorab anmelden. Darüber hinaus finden in der Gondel auch Konzerte statt. Den Veranstaltungskalender findet ihr hier.

Besucher-Tipp: Schaut vor dem Besuch auf der Website vorbei, denn wetterbedingt kann die Gondel in den kälteren Jahreszeiten nicht immer auf den Grund des Meeres sinken.

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In der Tauchgondel Zingst am Ende der Seebrücke finden rund 30 Besucher Platz

Die Geschichte der Zingster Seebrücke: Von Aberglauben und DDR-Überwachung

Erst seit 1993 kommen Besucher in den Genuss auf der Seebrücke Zingst über das Meer zu spazieren. Bis 1947 war dort lediglich ein kleiner Bootsanleger – der allerdings mit den Jahren marode und schließlich abgerissen wurde.

Doch bereits im 19. Jahrhundert kamen reich verzierte Seebrücken in den Ostseebädern in Mode. Sie garantierten, dass die (zumeist wohlhabenden Besucher) die Badestrände bequem mit dem Schiff erreichen konnten. Denn auch wenn lange Zeit der Aberglaube „Wer schwimmt ertrinkt“ vorherrschte, wurde das Baden im 18. Jahrhundert mehr und mehr zum Trend in der High-Society. Später zog es vor allem viele Künstler an die malerischen Strände der Ostsee

In der Nazizeit fand dieser florierende Tourismus ein jähes Ende. Einige wurden enteignet, die heute unter Naturschutz stehenden sundischen Wiesen wurden zum Truppenübungsplatz erklärt und Urlaub war zumeist nur noch hohen Nazi-Funktionären vorenthalten.

In der DDR Zeit fasste der Tourismus in der Region langsam wieder Fuß. Allerdings: Einfach mal die Badehose einpacken und los, war damals streng verboten. Wer keine Urlaubsgenehmigung hatte, bekam sehr hohe Geldstrafen aufgebrummt. Und auch der Aufenthalt an den Stränden wurde streng kontrolliert. Wer zu weit raus schwamm riskierte nicht nur eine Anzeige wegen Republikflucht, sondern lief Gefahr erschossen zu werden. Abends durften die Strände und Häfen nicht ohne Genehmigung betreten werden. 175 Menschen starben auf ihrer Flucht aus der DDR in der Ostsee.

Heute steht mit 508 Metern Länge die längste Seebrücke Deutschlands in Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom. Wobei hinzuzufügen ist, dass davon nur rund 300 Meter über das Meer ragen.