Irgendwie unterm Radar — so lässt sich das kleine, aber wunderhübsche Fischerdorf Alcalá im Südwesten Teneriffas ganz gut beschreiben. Es ist alles da, alles vollzüglich und alles nicht so überlaufen. Naturpools, kleine Restaurants, ein idyllischer Hafen und sogar ein kleiner schwarzer Sandstrand. Wir haben zwei Wochen am Rande des Städtchens, auf einer Bananenplantage, verbracht. Und nun unsere besten Alcalá-Tipps für euch zusammengefasst:
Alcalás Naturpools — schwimmen in Becken geformt aus Lava
Als Teneriffas Vulkane einst heiße Magma gen Meer schoben, ist diese im kalten Nass des Atlantiks küstennah erkaltet. Aus diesen Gesteinslandschaften hat die Kraft des Meeres mit den Jahrhunderten kleine Becken geformt, die heute zurecht viele Touristen wie Einheimische anziehen. Denn nebst ihren optischen Qualitäten sind die Naturpools auf Teneriffa eine tolle Möglichkeit im sonst doch recht rauen Atlantik etwas sanfter zu baden. Obendrein erwärmt sich das Wasser in ihnen schneller und sie sind somit leicht wärmer als das offene Meer.
Die Pools in Alcalá sind längst nicht so bekannt und überlaufen, wie z.B. die (sogar noch etwas spektakulären) in Garacchico. Aber besonders mit Kindern können wir die Lavabecken in Alcalá echt empfehlen, denn sie haben (bei normaler Brandung, fast immer) auch Bereiche, die kaum höher als knietief sind. Perfekt zum Planschen also.
Unsere Naturpools-Tipps mit Kindern:
- Die Steine sind recht spitz und gleichzeitig rutschig, daher sind Badeschuhe* hier unbedingt empfehlenswert. Auch wir Erwachsenen hatten immer welche an.
- Taucherbrille und Schnorchel sind super, um kleine Fische zu beobachten. Aber auch, um Augen und Nase vor dem Salzwasser zu schützen. Wir hatten so eine*. Unser damals 6-jähriger Sohn ist ohne nicht reingegangen.
- Die Wassertemperatur ist zwar etwas wärmer, als das Meer, aber für Babys dennoch leider zu kalt. Unsere damals 6-monatige Tochter wollte nicht einmal mit den Füßen planschen (wir waren im Juli dort). Für etwas größere Kleinkinder hingegen sollte die Temperatur okay sein. Ein UV-Badeshirt schützt zusätzlich — insbesondere auch vor der Sonne.
- Einen Sonnenschirm solltet ihr ebenfalls mitnehmen, Schattenplätze sind dort rar.
- Dass ihr Fahnen, Wetter und Brandung berücksichtigt, versteht sich von selbst. Bei hohen Wellen ist das Baden in den Lava-Becken nicht ohne oder sogar von den Lifeguards untersagt.
Hafenidylle, Markt und Promenade unter Palmen
Am Hafen von Alcalá befindet sich das kleine, aber vortreffliche Herz des Küstenstädtchens. Hier findet ihr selbstversunken angetaute Fischerboote, ab und an ein paar Menschen mit Schnorcheln (eine kleine Tauchschule ist gleich um die Ecke), einige Meter weiter befindet sich an einigen Tagen unter schattigen Pavillons ein kleiner Markt. An der Hafenkante halten Menschen einen Plausch, kaummehr als, dass man jene — gemessen an der Quadratmeterzahl — als „verstreut“ bezeichnen könnte. Kurzum: romantisch.
Es folgt eine hübsch gelegene Promenade unter Palmen. Diese entlangflaniert, führt euch zu einem Sportpark mit Basketballfeldern, Halfpipe und gleich mehreren Spielplätzen. Schaukeln, mit denen ihr eure Fußspitzen bis an den Meereshorizont schwingen könnt inklusive. Drumherum kleine Plätze und Plätzchen mit Bänken. Nach diesem kurzen Spaziergang seid ihr bei den Naturpools, daran angrenzend befindet sich ein kleiner, lavaschwarzer Strand. Eine Coffee-Strandbar gibt es auch.
Spaziergang von Alcalá nach La Arena — oder halt gleich bis nach Los Gigantes
Ich, morgens, noch den letzten Schuck Kaffee auf den Lippen, unserer Bananenplantage entschlüpft, bin mit samt Kinderwagen gleich 2x diesen prosaisch relaxten Weg spaziert. Immer der Atlantikküste entlang, Richtung Westen. Der Weg ist überall perfekt für Kinderwägen geeignet und wird außerdem gern von Joggenden genutzt. Mit dem Meer auf der einen Seite und den Bergen auf der anderen, habt ihr einen spektakulären Rundumblick. Bis nach Los Gigantes sind es rund 6 Kilometer, für einen kleinen Kinderwagenspaziergang etwas zu lang, aber ihr könnt es wie ich machen: Einfach irgendwann umdrehen. Macht gar nix.
Tipp: Früh morgens ist der Weg am schönsten. Denn besonders in den Sommermonaten wird es irgendwann doch recht heiß. Unterwegs gibt es kein bisschen Schatten.
Alcalás Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten & Verkehrsanbindung
Sind vorhanden. Gegessen haben wir hier und dort. Mal einen Snack, mal zum Mittag eines der beliebten Sandwiches, mal einen Kaffee, mal durchaus viel Eis. War überall unaufgeregt gut bis hervorragend gemütlich. Und nebst kleineren Läden sowie zwei, drei Souvenirsshops entlang der Hauptstraße, befinden sich in den Nebenstraßen auch noch größere Supermärkte.
Wie nahezu überall auf Teneriffa fährt auch in Alcalá ein öffentlicher Bus. Um allerdings flexibel in Sachen Ausflüge und Einkaufen zu sein, empfiehlt sich ein Mietwagen.