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Der Golden Circle ist mehr als nur eine der bekanntesten Routen Islands – er ist ein Tor zu einigen der faszinierendsten Naturwunder des Landes. Doch abseits von Gullfoss, Geysir und Þingvellir warten noch viele kleine Abstecher, versteckte Wanderspots und charmante Highlights, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Genau diese Orte machen eure Island-Reise besonders, weil sie echte Einblicke in die isländische Natur und Kultur geben.
In diesem Beitrag teilen wir persönliche Erfahrungen, praktische Tipps und Vor-Ort-Infos, die euch helfen, eure Reise nicht nur nach Karte, sondern mit echten Entdeckungen zu gestalten. Von stillen Kirchen über unbekannte Pfaden bis zu landschaftlichen Geheimnissen – hier findest ihr jede Menge Inspirationen für die eigene Island-Reiseplanung.
1. Das Reykjadalur-Tal: Baden im heißen Fluss Hveragerði
Zwischen Dampf, Stille und endloser Weite – hier fließt Wärme direkt aus der Erde. Baden in einem heißen Fluss – mitten in Islands Natur! Im Reykjadalur-Tal bei Hveragerði steigt überall Dampf aus der Erde und heiße Quellen blubbern am Wegesrand. Nach einer rund 3,5 Kilometer langen Wanderung wartet ein natürliches Thermalparadies auf euch – badewannenwarm (das ganze Jahr), dampfend und absolut magisch. Ein echtes Highlight für eure Island-Reise! Alle Infos zur Anreise, Wanderroute und Badestellen findet ihr hier in unserem Blogartikel.

2. Kleine Wanderung mit großem Erlebnis: Þrastaskógur bei Selfoss
Nur einen Katzensprung von Selfoss entfernt liegt das wunderschöne und für isländische Verhältnisse wirklich sehr große Waldgebiet Þrastaskógur, ein echtes Kleinod im Südwesten Islands. Der Startpunkt ist das Restaurant Þrastalundur, das direkt an der Straße 35 liegt – perfekt für alle, die den Golden Circle erkunden und einen ruhigen Zwischenstopp suchen.
Die Wanderwege beginnen mit Blick auf den Fluss Sogið. Zwischen Birken, Moos, jeder Menge Rauschbeeren-Büsche und klaren Lichtungen führen gut markierte Wege ans Wasser, wo sich mit etwas Glück Forellen blicken lassen. Auch Kinder und weniger geübte Wanderer kommen hier auf ihre Kosten – von kurzen Rundwegen bis zu Strecken mit maximal 3 Kilometern ist alles dabei. Ein Ort zum Durchatmen, Staunen und Genießen – und eine wunderbare Ergänzung zu jedem Roadtrip durch Südwestisland.
Infobox: Warum ein isländischer Witz lautet: "Was macht man, wenn man sich in einem isländischen Wald verläuft? Man steht auf und schaut, wo man hinmuss!"
>> In Island gibt es heute kaum Wälder – dabei war die Insel früher fast vollständig bewaldet. Nach der Besiedlung im 9. Jahrhundert rodeten die Wikinger große Flächen für Ackerbau und Brennholz. Die harten Witterungsbedingungen verhinderten, dass die Bäume nachwuchsen. Erosion und karge Böden taten ihr Übriges. Erst in den letzten Jahrzehnten wird aktiv aufgeforstet – mit heimischen Birken und robusten Nadelbäumen, die Islands Landschaft langsam wieder bewaldeter machen.


3. Ein Stopp am Kerið: Islands farbenprächtiger Kratersee
Der Kerið-Krater ist ein echtes Highlight auf der Golden-Circle-Route. Er liegt in der Region Grímsnes und beeindruckt durch seine leuchtenden Farben: tiefblaues Wasser am Grund, umgeben von rotbraunen und orangefarbenen Kraterwänden. Der etwa 3.000 Jahre alte Krater ist rund 55 Meter tief und misst 270 mal 170 Meter, mit einem See, dessen Tiefe je nach Jahreszeit zwischen 7 und 14 Metern schwankt. Anders als viele andere Vulkankrater in Island entstand Kerið nicht durch eine Explosion, sondern durch das Absinken einer leeren Magmakammer. Ein Rundgang entlang des Kraterrands oder der Abstieg hinunter zum See lohnt sich auf jeden Fall – das Farbspiel ist besonders bei Sonne spektakulär.

4. Tagesausflug zu den Westmännerinseln
Ein Tagesausflug zu den Westmännerinseln (Vestmannaeyjar) ist ein echtes Highlight für alle, die Islands Natur rundum erleben möchten. Von Landeyjahöfn dauert die Fährfahrt auf die Hauptinsel Heimaey nur etwa 40 Minuten – und schon beim Einlaufen in den Hafen, flankiert von steilen Klippen und grünen Hügeln, spürt man die besondere Atmosphäre dieses Ortes.
Auf Heimaey könnt ihr durch die charmante kleine Stadt schlendern, das Eldheimar-Museum besuchen, wo der Vulkanausbruch von 1973 eindrucksvoll dokumentiert ist, oder den Vulkan Eldfell besteigen und den Blick über die Inselwelt genießen. Am Südzipfel der Insel befindet sich die größte Papageientaucher-Kolonie der Welt, die dort zwischen April und August brüten. – Ein unvergesslicher Tag voller Natur, Geschichte und Meerblick.
Tipp: Auch, wenn die Insel nicht gerade groß ist, sind es vom Nord- bis zum Südende rund 7 Kilometer (teils bergauf). Wir sind daher mit einem Insel-Bus die verschiedenen Spots abgefahren. Ihr könnt aber auch euer Auto mit auf die Fähre nehmen.


5. Versteckter Geheimtipp in Island – die Búrfellskirkja entdecken
Die kleine Búrfellskirkja ist ein echter Geheimtipp im Südwesten Islands. Die hübsche Holzkirche liegt idyllisch am Fuß des Berges Búrfell, umgeben von grünen Wiesen und mit Blick auf die weite Landschaft des Þjórsárdalur-Tals. Sie wurde ursprünglich im Jahr 1845 erbaut und später liebevoll restauriert – heute ist sie eine der ältesten Holzkirchen in Island. Sie ist mit ihren schlichten, schwarzen Holz und dem weißen Giebel ein wunderschönes Fotomotiv (auf unserem Instagram-Profil findet ihr auch Bilder vom Inneren der Kirche). Ein kurzer Stopp hier lohnt sich, nicht nur wegen der wunderschönen Holzkirche, sondern auch wegen der stillen, fast zeitlosen Atmosphäre dieses besonderen Ortes.


6. Absolutes Highlight im Golden Circle: Der Brúarfoss Wasserfall
Der Brúarfoss gilt als einer der schönsten Wasserfälle Islands – und trotzdem bleibt er oft überraschend ruhig. Etwas versteckt, aber unweit der beliebten Golden-Circle-Route, schlängelt sich der Fluss Brúará über dunkles Lavagestein, bevor er in unzähligen, feinen Kaskaden in die Tiefe stürzt. Das Besondere: das intensiv türkisblau leuchtende Wasser, das im Kontrast zu den schwarzen Felsen fast unwirklich wirkt. Eine kurze Wanderung führt entlang des Flusses zum Aussichtspunkt – perfekt für alle, die Natur, Fotospots und stille Orte lieben.
Hinweis: Der Parkplatz am Brúarfoss ist kostenpflichtig. Der Wasserfall selbst befindet sich auf Privatgelände, kann aber besichtigt werden. Die Besitzer bitten dringend darum auf den Wegen zu bleiben und keinen Müll zu hinterlassen.

7. Selfoss – Ein Stück Alltags-Island abseits der Sehenswürdigkeiten
Die Kleinstadt Selfoss gilt als das lebendige Zentrum im Südwesten von Island und ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge rund um den Golden Circle. Mit rund 10.000 Einwohnern ist Selfoss für isländische Verhältnisse schon fast eine „Großstadt“ – hier gibt es gemütliche Cafés, gute Restaurants, vegane Hotdogs und alles, was ihr unterwegs braucht. Vor einigen Jahren wurde das Zentrum komplett neu angelegt und ist auf jeden Fall einen Halt wert. Trotz seiner zentralen Lage bewahrt der Ort eine entspannte, authentische Atmosphäre – perfekt, um kurz anzuhalten, aufzutanken und das echte Alltagsleben in Island zu erleben.


8. Feuerland im Wandel: Die Vulkane auf der Reykjanes-Halbinsel
Auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands zeigt sich die Erde derzeit von ihrer ursprünglichsten Seite. Seit 2021 kam es hier rund um das Fagradalsfjall-Gebiet mehrfach zu spektakulären Vulkanausbrüchen – zuletzt in der Nähe der Orte Grindavík und Sundhnúkagígar. Das Gebiet ist Teil des Mittelatlantischen Rückens, wo die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte langsam auseinanderdriften. Dadurch entsteht immer wieder neue Erde – wortwörtlich. Ihr könnt in diesem Gebiet die erkalteten Lavafelder, dampfenden Risse und frischen Krater auf markierten Wegen erkunden und erleben, wie sich Islands Landschaft stetig verändert. Ein Ort, an dem man die gewaltige Kraft unseres Planeten hautnah spürt.
Wander-Tipp: Es gibt diverse kostenpflichtige Parkplätze von denen aus verschiedene Wanderrouten in das Gebiet starten. Bis zum jüngsten Ausbruch könnt ihr derzeit (Stand 2025) *in einer geführten Tour wandern oder *das Gebiet mit einem Helikopter überfliegen. Wir sind mit unseren zwei Kindern etwas Abseits des Ausbruchs von 2025 gewandert. Die riesigen Lavafelder mit teils dampfenden Erdspalten könnt ihr in unserem Instagram-Reel genauer anschauen.


9. Übernachtet in einer typisch isländischen Cabin mit Hotpot
Für viele Isländer*innen gibt es kaum etwas Schöneres, als dem Alltag zu entfliehen und ein Wochenende in einer kleinen Cabin auf dem Land zu verbringen. Diese einfachen, oft holzverkleideten Hütten stehen mitten in der Natur – mit Blick auf Lavafelder, Berge oder Fjorde. Hier wird entschleunigt, gelesen, gegrillt und natürlich gebadet. Denn zur echten isländischen Hotpot-Kultur gehört ein Bad im warmen Wasser unter freiem Himmel einfach dazu. Ob in einem natürlichen Thermalbecken oder im kleinen Whirlpool hinter der Cabin – im heißen Wasser, umgeben von Stille und Landschaft, spürt man, was Entspannung in Island wirklich bedeutet.

10. Faxafoss – der kleine Bruder des Gullfoss
Nur wenige Kilometer vom berühmten Gullfoss entfernt liegt der Faxafoss, ein breiter, sanfter Wasserfall am Fluss Tungufljót. Im Vergleich zu seinem mächtigen Nachbarn wirkt er fast ruhig. Über eine rund 80 Meter breite Kante stürzt das Wasser in gleichmäßigem Fluss in die Tiefe. Der Faxafoss ist leicht zugänglich, oft erstaunlich leer und bietet einen wunderschönen Ort für eine kleine Pause. Vom kostenpflichtigen Parkplatz lauft ihr einen kurzen Weg hinunter zum Wasserfall unterwegs gibt es einige Möglichkeiten für ein kleines Picknick auf Holzbänken.

11. Kulturnacht & Marathon in Reykjavík – wenn ganz Island feiert
Einmal im Jahr (an einem Wochenende im August) verwandelt sich Reykjavík in eine riesige Open-Air-Bühne: Zur Kulturnacht („Menningarnótt“) und dem Reykjavík Marathon wird die Hauptstadt zum Schauplatz für Sport, Musik und Kunst. Besonders rund um das Konzerthaus Harpa findet ihr ein vielseitiges Programm – auch für Kinder! Wir sahen, wie eine Künstlerin an einem Seil die Fassade der Harpa hinuntertanzte, im Zentrum der Stadt fand eine Schaumparty für Kinder statt und in der Hallgrímskirkja gab es einen 4-stündigen Orgelmarathon. Überall erklangen Live-Konzerte, es gab Kunstausstellungen, Streetfood und spontane Performances – bis zum großen Feuerwerk über dem Hafen. Ein unvergesslicher Tag, der einen Tagestripp in Islands Hauptstadt sehr besonders macht.



12. Islandpferde – Reiten durch Islands atemberaubende Landschaft
Ein unvergessliches Erlebnis auf Island ist eine Tour auf einem Islandpferd. Die robusten, freundlichen Tiere sind perfekt für Reiter aller Erfahrungsstufen – vom Anfänger bis zum erfahrenen Reiter. Auf den Touren geht es durch grüne Hügel, Lavafelder, entlang von Flüssen und vorbei an weiten Ebenen, die man sonst nur zu Fuß oder mit dem Auto erkunden könnte.

