Island mit Kindern – Erfahrungen, Planung & Tipps für deine Reise

Island klingt nach Abenteuer – und genau das ist es auch! Vulkane, Geysire, Wasserfälle, heiße Quellen und endlose Landschaften. Aber wie familienfreundlich ist das Land am Polarkreis wirklich? Wir haben Tipps und Erfahrungen gesammelt, die deine Island-Reise mit Kindern entspannter machen – von Packliste über Supermarkt bis hin zu Kindersitzen im Mietwagen.


Routenplanung: So reist du mit Kindern durch Island

Damit wir möglichst wenig im Auto sitzen, haben wir Unterkünfte an drei unterschiedlichen Orten gebucht von denen aus wir unsere Tagesausflüge unternommen haben. Gestartet sind wir auf der wunderschönen Halbinsel Snæfellsnes, weiter ging es mitten hinein in den Golden Circle und während des letzten Teils unserer Island-Reise haben wir in Vik gewohnt. Insgesamt haben wir Island drei Wochen lang bereist.

Schnell haben wir gemerkt: Island mit Kindern zu bereisen bedeutet, die Tagesetappen gut zu planen und nicht zu viel in kurzer Zeit unterbringen zu wollen. Lange Fahrten am Stück können schnell anstrengend werden – daher sind kürzere Etappen mit regelmäßigen Pausen ideal. Zwischenstopps an spannenden Orten wie Wasserfällen, heißen Quellen oder kleinen Wanderwegen sind nach unserer Erfahrung super, damit die Kinder sich bewegen können.

Flexibilität ist dabei entscheidend: In Island kann das Wetter Pläne schnell ändern, deshalb ist es hilfreich, eine grobe Route im Kopf zu haben, aber spontan umplanen zu können. Weniger ist oft mehr – so bleibt die Reise mit Kindern entspannt.


Mit Kindern durch Island reisen

Unsere Erfahrungen: Island mit Kindern für dein Gepäck

In Island kann das Wetter von Minute zu Minute umschlagen – Sonnenschein, Wind und Regen an nur einem Tag sind völlig normal. Als wir im August dort waren, reichte die Spanne von Winterjacke bis T-Shirt innerhalb weniger Stunden. Am besten seid ihr daher mit dem Zwiebellook vorbereitet. Was im Sommerurlaub mit Kindern außerdem unbedingt ins Gepäck gehört, findet ihr in unserer ausführlichen Island-Packliste.

  • Wechselsachen: Wir hatten im Kofferraum immer eine Tasche mit Wechselsachen. Die waren oft Gold wert.
  • Kinderwagen – eher nein: In drei Wochen Island haben wir den Kinderwagen genau einmal genutzt – in Reykjavík. Ansonsten sind selbst die bekannten Spots am Golden Circle meist nicht wirklich kinderwagentauglich. Wer trotzdem einen mitnehmen möchte: lieber einen leichten Buggy oder ein kompaktes Gestell für den Maxi Cosi.
  • Kraxe – unbedingt ja: *Unsere Kraxe war täglich im Einsatz – auch für Mittagsschläfchen.
  • Sonnenschutz in Island ist unverzichtbar: Gerade im Sommer sind die Tage lang und die UV-Strahlung stark. Auf die Packliste gehören daher unbedingt Sonnencreme mit hohem LSF, Sonnenhut und Sonnenbrille – denn auch bei Wind oder Wolken droht Sonnenbrand.
  • Trinkflaschen, Brotdosen und Rucksack: Damit ihr euch auf euren Ausflügen zu Island Highlights gut selbst verpflegen könnt. Unsere besten Snack-Ideen für unterwegs findet ihr hier.
  • Spielsachen für Autofahrten & Regentage: Ein paar kleine Spiele, *spezielle Malbücher oder Hörspiele/ Podcasts machen die Anfahrten zu den Tagesausflügen und verregnete Stunden viel entspannter.


Familienreise Island Hacks

Tipp: Packt die Badehose ein!

In Island gehört Baden einfach dazu – fast jedes Dorf hat sein eigenes Schwimmbad (das nahezu immer ein ganzjährig geöffnetes Freibad ist), oft beheizt durch Geothermie. Für Familien mit Kindern ist das ein echtes Highlight, denn die meisten Bäder sind nicht nur warm, sondern bieten auch flache Becken, Rutschen und Hot Pots, in denen Klein und Groß entspannen können. Darüber hinaus gibt es in Island auch viele natürliche heiße Quellen und in einigen Flüssen könnt ihr ganzjährig baden.

Tipp: Googelt vorher, ob das Bad für Kinder zugänglich ist. In einigen Thermalbäder wie z.B. die berühmte Blaue Lagune ist der Eintritt für Kinder verboten. Das hat u.a. den Hintergrund, dass die Wassertemperatur für Kinder zu hoch ist und Kreislaufschwierigkeiten auftreten. In vielen kleineren Schwimmbädern gibt es aber Becken mit unterschiedlichen Wassertemperaturen.

Wichtig zu wissen: vor dem Schwimmen wird immer gründlich geduscht – ohne Badekleidung. Das ist Teil der isländischen Badekultur und wird auch von Touristen erwartet.


Allgemeine Tipps für Familienreisen in Island

    • Langsame Routenplanung: Weniger ist mehr. Lange Autofahrten können für Kinder anstrengend sein – plant Puffer viele Pausen und nicht zu viel Programm für einen Tag ein.

    • Spielplätze: In fast jedem Ort gibt es kleine, liebevoll gepflegte Spielplätze. Perfekt, um Energie loszuwerden. Toll sind außerdem die großen Hüpfkissen, die ihr überall findet.

    • Schwimmbäder: Schwimmen gehört in Island zum Alltag. Fast jedes Dorf hat ein beheiztes Freibad – inklusive Hot Pots, oft auch mit Kinderbecken und Rutschen.

    • Natur als Abenteuerspielplatz: Geysire, Wasserfälle und schwarze Strände sind für Kinder spannend – aber Vorsicht: Absperrungen sind oft spärlich, immer gut im Blick behalten!
    • Kleine Müllbeutel mitnehmen: In Island gibt es quasi keine öffentlichen Mülleimer, auch deswegen, weil diverse Natur-Highlights auf Privatgrundstücken befinden. Für euren Müll und insbesondere Stinkewindeln sind kleine Müllbeutel super. Denn beides wollt ihr ja nicht unbedingt lose im Rucksack haben.


Golden Circle mit Kindern

Island mit Kindern: Supermärkte & Essen

Ob Snacks für unterwegs oder der große Wocheneinkauf – in Island sind Bonus, Krónan und Nettó die wichtigsten Supermarktketten.

  • Sortiment: Ihr bekommt in allen alles. Es gibt aber ein paar Besonderheiten: Bonus ist am günstigsten. Krónan (unserer Erfahrung nach) am besten ausgestattet. Dort bekommt ihr auch Bio-Lebensmittel und es gibt immer ein Extra-Regal mit nicht importierten isländischem Gemüse. Außerdem findet ihr dort auch viele vegane und vegetarische Produkte.
  • Wie teuer ist ein Einkauf? Kommt drauf an: Nudeln, Milch und andere Grundnahrungsmittel sind recht günstig und kosten so 10% mehr als in Deutschland üblich. Frische Lebensmittel wie Tomaten, Mangos oder Salate hingegen wirklich teuer. Aber auch Kaffee, Fleischersatzprodukte oder Käse sind nicht gerade günstig. Beim Einkaufen haben wir versucht, die richtig teuren Produkte zu meiden, ansonsten aber ganz normal eingekauft – und unterm Strich etwa so viel bezahlt, wie wir zu Hause ausgegeben hätten, wenn wir alles im Späti besorgen würden.

Die Restaurantpreise in Island sind sehr hoch. Eine Pizza kostet dort gern mal um die 20 Euro und in Reykjavik haben wir eine (zugegeben seeeehr große) Kugel Eis für 7 Euro gegessen. Wir haben uns daher weitestgehend selbst versorgt.

    • Hot Dogs („Pylsur“): Das inoffizielle Nationalgericht. Leckere vegetarische Hotdogs haben wir in Reykjavik (am Foodtruck direkt neben der Hallgrímskirkja) und Selfoss gegessen. (Wo genau haben wir hier aufgeschrieben.)  Zudem gibt es im Krónan wirkliche leckere vegane Hot Dog Würstchen.

    • Von zu Hause mitbringen: Manche Snacks sind teuer oder ungewohnt. Kleine Lieblingssnacks von zuhause können unterwegs retten. Wir hatten z.B. jede Menge getrocknete Früchte und Nüsse dabei. Baby-Flips hingegen gibt es in Island überall zu kaufen. Eine Tüte kostet zwischen 150 und 250 ISK, sprich 1-2 Euro (Stand 2025).

    • Wasser: Leitungswasser ist überall trinkbar und super frisch – Flaschen einfach auffüllen


Island Reise-Erfahrungen mit Kindern

So kinderfreundlich ist Island

In Island werden Kinder überall herzlich willkommen geheißen – die Menschen sind entspannt und kinderlieb. Man merkt  an vielen Orten, dass Kinder mitgedacht wurden: Auf der Fähre mit der wir zu den Westmännerinseln gefahren sind, gab es z.B. kleine Betten direkt neben den Sitzreihen für den Mittagsschlaf — und auch in der Konzerthalle Harpa finden nicht nur regelmäßig Kinderkonzerte statt, sondern es gibt dort sogar kleine Indoor-Spielplätze. Wir als Familie haben uns in Island schnell wohl gefühlt. Viele Unterkünfte sind zudem perfekt auf kleine Gäste eingestellt und bieten Kinderbetten sowie Hochstühle an. 


Reisen durch Island mit Kindersitzen & Mietwagen

    • Kindersitzpflicht: Ähnlich wie in Deutschland – Kinder bis 135 cm müssen im Kindersitz sitzen. Die meisten Vermieter bieten Kindersitze an (Reservierung notwendig, oft teuer). Wir haben unsere Kindersitze in einem *Packsack mitgebracht, war in unserem Flug mit inbegriffen und mussten wir nicht extra bezahlen.

    • Mietwagen: Achtet bei der Buchung darauf, dass ihr euer Gepäck hineinbekommt. Denn insbesondere dann, wenn ihr einen Kinderwagen mitnehmen möchtet, reicht eventuell ein Kleinwagen nicht aus.

    • Straßenverhältnisse: Im Sommer sind die Hauptstraßen gut befahrbar  Schotterpisten („F-Roads“) sind nur für Autos mit entsprechender Zulassung geeignet.

    • Fahrzeiten realistisch einplanen: 50 km können auf kurvigen Straßen deutlich länger dauern. Wir haben eigentlich immer ein bisschen länger gebraucht, als vom Navi geschätzt.


Sicherheit Reise Island mit Kindern

 Unsere Erfahrungen: Natur & Sicherheit

  • Heißquellen = heiß! Auch wenn es verlockend aussieht: nicht in jede dampfende Quelle steigen! Offizielle Hot Pots sind sicher, andere können gefährlich sein.

  • Abstände ernst nehmen: Island sperrt selten großräumig ab – man muss also selbst auf Kinder achten (z. B. an Wasserfällen, Klippen oder Geysiren).

  • Schilder beachten: Wenn dort steht: „Gefährlich, wir empfehlen dort nicht zu klettern“, dann ist das kein zu allen Seiten hin absichern, sondern wirklich und dringend so gemeint.
  • Safe Travel — be safe in Iceland: Auf der Website findet ihr offizielle Warnungen rund um Islands Natur, wie starke Winde, hohe Wellen oder auch Vulkanausbrüche.
  • Sneacker Wellen nicht unterschätzen: Sneakerwellen treten an diversen Stränden in Island auf. Das sind plötzlich auftauchende, deutlich höhere Wellen als die vorherigen. Sie sind so tückisch, weil man sie nicht kommen sieht. Diese Wellen ziehen obendrein stark ins Meer zurück. Sie sind lebensgefährlich und reißen selbst Erwachsene mit. Deshalb sollte man am Strand insbesondere mit Kindern immer aufmerksam bleiben, auch wenn das Meer ruhig aussieht — und niemals zu nah an die Wasserkante gehen.

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Küstenrausch
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