Schwäne sind die schwersten flugfähigen Vögel der Welt, sie fressen täglich bis zu der Hälfte ihres Körpergewichtes. – Und selbst in Wagners Lohengrin ruft der Gralsritter nach seinem „lieben Schwan“. Aber sind Schwäne böse? – Lest 8 Fakten über Schwäne, die den Bodden zu etwas ganz Besonderem machen:

1. Mehrere hundert Schwäne im Bodden zu Hause

Wer schon einmal eine Bootstour über die Boddengewässer gemacht hat, dem wird aufgefallen sein, dass dort allerorts sehr viele Schwäne anzutreffen sind. Im Nationalpark Vorpommerische Boddenlandschaft halten sich dauerhaft einige hundert Höckerschwäne auf.

2. Schwäne sind die schwersten flugfähigen Vögel der Welt

Höckerschwäne gehören mit 8 bis 12 Kilo zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Ihre langsamen Flügelschläge kündigen Schwäne nicht nur optisch an: Beim Fliegen verursachen Schwäne einen rhythmischen Pfeiflaut. Ausgebreitet können ihre Flügel eine Spannweite von über zwei Metern erreichen.

3. Schwäne fressen bis zu 4 Kilo am Tag

Schwäne kann man des Öfteren mit dem Hals tief unter Wasser beobachten: Sie „gründeln“ – und holen ihre Nahrung, meist Wasserpflanzen und kleine Wassertiere, vom Gewässergrund. Die Boddengewässer sind an vielen Stellen nur wenige Zentimeter tief und bieten den Schwänen somit eine ideale Umgebung für die Nahrungssuche. Höckerschwäne fressen während ihrer Mauser bis zu vier Kilo am Tag.

4. Sind Schwäne böse?

Nein. Sie verteidigen nur ihren Lebensraum. Wie bei allen Tieren gilt: Wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, fliehen sie – oder greifen an. Schwäne sind nicht böse, aber ihr solltet sie lieber nicht provozieren. Die Devise lautet, wie so oft: Leben und leben lassen! (;

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5. Schwäne werden bis zu 20 Jahre alt

Schwäne können um die 20 Jahre alt werden. Erwachsen und bereit für Nachwuchs sind sie meist im 4. Lebensjahr: Von April bis Mai brüten allein in Mecklenburg-Vorpommern etwa 2500-3500 Brutpaare. Rund 35 Tage werden die Eier gehütet, bevor die kleinen Schwäne schlüpfen. Die Verwandlung der unscheinbaren grauen Küken in einen schneeweißen Schwan hat stets die Fantasie der Menschen angeregt und den Schwan zur Symbol- und Märchengestalt werden lassen. Die Verwandlung der Jungtiere vom „hässlichen Entlein“ zum strahlend weißen Schwan ist im zweiten Lebensjahr abgeschlossen.

6. Schwäne – lange stark umjagt

Die Schwanenpopulation hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich erholt. Noch bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts war es üblich Schwäne während ihrer Mauser zu jagen. Während der Mauser sind sie flugunfähig und eine leichte Beute. Ihre Federn waren damals sehr beliebt.

7. Bis zu 10.000 Zugvögel an der Boddenküste

Im Herbst zur Zugzeit versammeln sich im Nationalpark Vorpommerische Boddenlandschaft noch zwei weitere Schwanenarten: Die Sing- und Zwergschwäne. Zu dieser Zeit sammeln sich in der Boddenlandschaft viele Zugvögel, um gemeinsam in den Süden zu fliegen. Mehrere 10.000 Vögel können im Herbst gesichtet werden. Insbesondere die Kranichrast ist ein einmaliges Naturschauspiel.

8. Mein lieber Schwan – Redewendung aus einem Epos

Der Ausdruck „Mein lieber Schwan“ kommt übrigens aus Richard Wagners Oper Lohengrin. Lohengrin, erschienen auf einem Schwan, um, allen Intrigen zum Trotz, für die Unschuld eines Mannes einzustehen. Nimmt schließlich seine Schwester Elsa zur Frau – Wagners Musik zu der Zeremonie ist heute bekannt als „Hochzeitsmarsch“ und wird bei nahezu jeder Trauung gespielt. Doch die Ehe in der Oper ist nur von kurzer Dauer, denn sie ist mit der Bedingung verknüpft, dass der Retter Lohengrin Elsa nur zur Frau nimmt, wenn sie ihn niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft fragt. Noch in der Hochzeitsnacht bricht sie ihr Versprechen und Lohengrin entschlüsselt seine Herkunft. Er sei der Sohn des Gralshüters Parzival, betraut mit göttlicher Kraft. Als Hüter des Grals sei ihm die Kraft gegeben für das Unrecht zu kämpfen – doch nur solange er unerkannt bleibt. Er ruft nach seinem „lieben Schwan“ und entschwindet wieder Richtung Gral.

Der Schwan gilt in der Mythologie als Zeichen für Verwandlung, Reifung und Vollendung – aber auch als Symbol der Reinheit und Macht. Entlang der Boddenküsten, unweit der Ostsee, hat er ein ideales zu Hause gefunden. Zusammen mit vielen weiteren Arten ist er ein fester Bestandteil des einzigartigen Naturparadieses Vorpommerische Boddenküste. Ich hoffe wir konnten eure Frage, ob Schwäne böse sind beantworten!