Wer kennt das nicht: Der Urlaub ist vorbei und ihr kehrt mit 5 vollen Speicherkarten an den heimischen PC zurück. Voller perfekter Urlaubsbilder! – unter Palmen, mit filmreifen Sonnenuntergängen und spektakulären Panorama-Aussichten. So die sichere Erwartung. Doch nach dem ersten Durchklicken eurer Urlaubsfotos stellt ihr fest: Verwackelt, unscharf, gleichzeitig verwackelt und unscharf, zu dunkel, zu hell, da fehlt die Hälfte und was das da auf Bild 3.876 nochmal genau war? Keine Ahnung? Kurzum die Bilder sind fast alle für die Tonne!
Genau das ist uns leider auch schon passiert – und wir waren bitter enttäuscht. Seitdem haben wir von Reise zu Reise dazu gelernt: Hier was geändert und dort was optimiert. Unsere besten Tipps und Tricks haben wir nun gesammelt und aufgeschrieben. Wie ihr mit ein paar Handgriffen und ohne Profiwissen richtig gute Urlaubsfotos nach Hause bringt, erfahrt ihr hier:
1. Der richtige Moment für deine perfekten Urlaubsbilder….
….ist auch eine Frage der Erfahrung. Nehmt euch erstmal eine Möwe bei Sonnenuntergang am Strand vor und erst, wenn die sitzt, den Seeadler beim Beuteanflug oder die Kranichrast im Zingster Bodden. Probiert ein paar Einstellungen und schaut euch eure Fotos genau an: Ist der Vogel richtig scharf? Auch das Auge? Und ist der Horizont waagerecht? Oder läuft das Meer zur Seite aus? Wie ist die Belichtung? Ist euch die Bildkomposition gelungen? Oder liegt im Vordergrund ein hässliches Plastikteilchen? Und wie sieht es mit dem Hintergrund aus? Ist die tolle Wolkenformation richtig zu sehen, oder ist sie an der schönsten Stelle abgeschnitten?
Das richtige Motiv zu finden ist gar nicht so leicht! Um nicht den Spaß an der Sache zu verlieren, steigert euch langsam von Motiv zu Motiv.
2. Volle Akkus & leere Speicherkarten
Naturfotografie ist kein einfaches Feld – die Möwen am Meer positionieren nicht auf Abruf vor der Linse: Mal sind sie zu weit weg, mal ist ein Zweig im Weg. Das ist Licht schlecht oder die Tiere bewegen sich zu schnell. Um ein wirklich gut gelungenes Foto zu schießen, gehen nicht selten etliche Versuche ins Land. Umso wichtiger ist, dass eure Ausrüstung stimmt. Sorgt vor einer Fototour stets für leere Speicherkarten und volle Akkus. Fotografiert ein Motiv ruhig mehr als einmal. Löschen könnt ihr immer noch.
3. Versucht Klick-Arien zu vermeiden
Versucht jedoch auch nicht wie wild einfach drauf los zu klicken. Frei nach dem Motto „Irgendein (Zufalls)Treffer wird schon dabei sein“. – Denn das wird er wahrscheinlich nicht. Nehmt euch für jedes Bild mindestens 5 Sekunden Zeit, um Bildausschnitt, Licht und Schärfe zu kontrollieren, bevor ihr abdrückt. Das klingt erstmal nach wenig Zeit, aber ihr werdet schnell merken, dass ihr bewusster fotografiert und zwar weniger Bilder mit nach Hause nehmt – aber dafür mehr gute.
4. Variiert die Perspektive eurer Fotomotive
Vor euch erhebt sich eine dramatische Gebirgskette und ihr wollt den Ausblick unbedingt auf einem tollen Urlaubsbild für die Pinnwand zu Hause festhalten, doch auf dem Foto sieht das Ganze dann gar nicht mehr so eindrucksvoll aus? Gleicht eher dem Waldhügel um die Ecke. Also was tun? Versucht doch mal aus einer anderen Perspektive heraus zu fotografieren. Manchmal reicht es schon, wenn im Vordergrund ein Baumzweig in das Foto hineinragt. Das bringt etwas mehr Tiefe in das Bild. Versucht euch ruhig mit verschiedenen Varianten des Vorder- und Hintergrundes aus. Oder legt eure Kamera mal für ein Foto auf den Boden.
Für Fotomotive, die uns besonders gut gefallen, planen wir gerne auch etwas mehr Zeit ein, um verschiedene Einstellungen auszuprobieren. Auf so eine Fototour nehmen wir dann meinst auch ein Stativ mit. Zudem finden wir eine Fernbedienung zum Bildauslösen echt praktisch. So könnt ihr sehr komfortabel Bilder schießen, auf denen ihr mit drauf seid. – Ohne wie wild zusammen mit dem Selbstauslöser auf das Bild zu hechten.
Tipp: Messt, bevor ihr ein Stativ kauft, euren Koffer aus, um sicher zu gehen, dass es dort auch reinpasst und prüft vor dem Kauf einer Kamerafernbedienung, ob sie mit eurer Kamera kompatibel ist.
5. Die Motive sind direkt vor euch
Ihr müsst gar nicht weit fahren, um tolle Motive zu entdecken. Viel wichtiger ist es, den eigenen Blick für Motive zu schulen. Geht doch einfach mal bei Sonnenschein eine Runde mit eurer Kamera um den Block oder in den nächsten Park und haltet Ausschau nach Motiven. Das Foto von dem Hummer (unten) haben wir zum Beispiel nicht etwa irgendwo auf weiter Reise gemacht, sondern mitten in Berlin: Im Britzer Garten.
6. Einfach mal die Tageszeit wechseln – Nachtfotografie für Anfänger
Die Lichter der Altstadt von der gemütlichen Dachterrasse, Hafenromantik oder Experimente mit einer Taschenlampe: In der Nacht zu fotografieren macht nicht nur wahnsinnig viel Spaß, sondern kann mit nur wenigen Tricks für richtig gute Urlaubsbilder sorgen.
Damit eure Urlaubsbilder auch in der Nacht scharf und unverwackelt werden, stellt eure Kamera am besten auf einen festen und ebenen Untergrund (wenn ihr kein Stativ dabeihabt). Das kann ein Brückengeländer, ein Bartisch oder auch die Straße sein. Um weiteres unnötiges Ruckeln zu verhindern, könnt ihr mit dem Selbstauslöser arbeiten. Wir halten unsere Kamera dabei meist lose am Kameragurt fest. Nur um sicher zu gehen, dass sie nicht von der Balkonbrüstung fällt. Werden die Bilder dennoch nicht scharf, spielt ein wenig mit der Belichtungszeit. (Ein Beitrag mit einer Anleitung zu den besten Kamera-Einstellungen für Nachtfotografie folgt in Kürze.)
Wichtig: Achtet unbedingt auf eure Sicherheit! Unbefestigte Flussufer oder einsame Waldstücke in denen nebst nächtlichen Gestalten mitunter auch Wildschweine ihr Revier verteidigen, sind nicht zu unterschätzen.
7. Gutes Wetter nutzen!
Gutes Licht ist das A & O für tolle Fotos – egal wie perfekt eure Kamera ist, ohne das richtige Licht ist es wirklich, wirklich schwer gute Fotos zu schießen. Für eure Urlaubs-Erinnerungsfotos vom Strand, der Seebrücke oder dem Ausblick aus dem Hotelzimmer, solltet ihr euch daher nicht gerade den letzten verregneten Reisetag aussuchen, sondern die Gelegenheit bei gutem Wetter nutzen. So ist die Chance auf richtig gute Urlaubsbilder wesentlich höher. Achtet bei euren Bildern darauf die Sonne als Lichtquelle im Rücken zu haben.
8. Die sichere Fotobank als Ausgangspunkt für Experimente
Gutes Wetter und die Sonne im Rücken sind gewissermaßen die sichere Bank für gute Fotos. Ihr könnt aber auch immer mal wieder etwas ausprobieren: Die ISO-Einstellung eurer Kamera hoch zu setzen, bedeutet nicht automatisch eine schlechte Bildqualität, sondern das nun vorhandene „Bild-Rauschen“ kann bei der richtigen Motivwahl dem Foto zusätzliche Atmosphäre verleihen (z.B. im Kunstnebel auf einem Konzert oder unter einer alten Steinbrücke). Aber auch Fotos gegen das Licht können spannende Effekte haben. Probiert einfach verschiedene Dinge aus – vergesst aber nicht, auch immer ein „Sichere-Bank-Foto“ zu schießen. So geht ihr am Ende in Sachen Urlaubsbilder nicht leer aus, wenn eure Foto-Experimente nicht gelingen.
9. Bilder nachbearbeiten, aber nicht bunt tapezieren
Mit den gängigen Bildbearbeitungsprogrammen und ihren Filtern könnt und solltet ihr versuchen aus euren Urlaubsbildern so viel wie möglich herauszuholen. Hilfsmittel sind ja nunmal da, um sie auch zu nutzen.
Hier ein bisschen mehr Kontrast, da ein bisschen Tiefenschärfe und vielleicht alles noch einen Tick heller. Wenn ihr jedoch, bereits während ihr das Foto schießt denkt: „Ach, das bearbeite ich hinterher nach“, stimmt irgendwas mit dem Bildmotiv an und für sich nicht – und das Foto ist in der Regel für die Tonne. Es sei denn ihr seid die absoluten Photoshop-Experten – aber dann wisst ihr eh, was ihr tut und braucht unsere Fototipps ohnehin nicht. 😉 Wenn ihr so wie wir, mit Grundkenntnissen in Sachen Bildbearbeitung auskommen müsst, passiert schnell so etwas, wie das Bild zu unserem Tumbet Rezept (unten). Wir haben es als Einstimmung auf unseren Urlaub im Nord-Osten von Mallorca gekocht und mussten mit sehr schlechten Lichtverhältnissen auskommen. Da hilft kein Filter der Welt. Das Bild ist schlecht und bleibt schlecht.
10. Achtet auf die Umwelt & fotografiert nachhaltig
Dass Müll und insbesondere Zigarettenreste sowie kleine Plastikteilchen nicht auf den Fototouren vergessen werden, versteht sich von selbst. Bitte achtet auch auf die Plastikdeckel eurer Wasserflaschen oder kleine Bonbonpapierchen, denn viele Tiere halten sie für Nahrung und sterben qualvoll an inneren Blutungen. Beim Beobachten und Fotografieren ist es daher erstes Gebot die Natur nicht zu stören, genügend Abstand zu halten und nachhaltig zu fotografieren.
Wir hoffen, wir konnten euch mit unseren Tipps helfen richtig gute Urlaubsbilder zu schießen. Was sind eure Erfahrungen? Haben unsere Fototipps euch geholfen? Schreibt uns gerne euer Feedback in den Kommentaren.
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